Freitag, 28. September 2007

Elektronische Terlekommunikation

Gestern in Köln bekam ich zwei SMS mit dem Vorwurf, es stünde jemand, eine Dame, vor meiner Tür in Zell und ich hätte nicht geöffnet. Abends kam ich heim und fand unwichtige emails vor. Nachts schickte mir Lili noch eine kurze Mail, die ich beantwortete, weil ich gern mit drei vier Leuten messages austausche, besonders mit den Kids. Lili hat mir gezeigt, wie modern Tagebuchschreiben sein kann. Wichtig sind auch die Bilder. Vielleicht könnte das Bloggen einmal die Bildzeitung ablösen, die uns alle bilden will. Ich habe Ärger mit meinem Grossisten, er will mich zwingen, die Bild am Sonntag zu verkaufen, verstosse ich gegen die Pressefreiheit, wenn ich mich weiter standhaft weigere? Wir müssen widerstehen lernben. 10 bis 20 Kunden verlassen Tag für Tag enttäuscht meinen Laden, weil wir Bild nicht führen. Wir stellen Bilder in der Galerie aus, aber nicht dieses Blatt, das das Gegenteil von subjektivem, demokratischem Blogschreiben ist.

Hier kann jeder von sich selbst eine kleine Tageszeitung machen. Wenn er will.

Ich will nicht einsehen, dass Menschen sich per SMS voneinander trennen. Ich kann nicht akzeptieren, dass man mir per SMS die Nachricht vom Tod seiner besten Freundin mitteilt:
"Soeben ist U. gestorben. Ich bin sehr traurig. Gruss, D."



Morgens um 11 Uhr, wenn die anonymen Anrufer vermuten können, dass ich wach und sprechbereit bin, was vor dem ersten Kaffeetrinken ein Riesenirrtum wäre, meldet sich Daimler- Chrysler telefonisch bei mir, eine Stimme mit freundlichem österreichischen Timbre, und behauptet, ich stünde auf der Kundenliste, fragend, ob ich immer noch einen Daimler führe, kaum abzuschütteln, wenn ich nicht wolle, von der Liste gelöscht zu werden, rufe er mich wieder in 2 Jahren an, dann erneut um 11 Uhr morgens, das ist die Zeit, wenn ich besonders vorsichtig bin, Telefonrufe anzunehmen. Dann hatte ich noch zwei Anrufe aus Berlin, beide von dem Anrufer gleich wieder aufgelegt, wer weiß, von wem. So wurde ich beim Kaffee gestört. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich seit meiner Chirurgiezeit in Bethanien in demn 60er Jahren nur ungern telefoniere. Manche glauben, ich wolle Telefonkosten sparen. Andere halten mich für einen Einsiedlerkrebs. No, Sir! Aber wenn einer eine Terminabsprache verlangt, ohne die Agenda zu benennen, muss ich nicht rückrufen. Oder? Yes, Madam. Ich muss auch nicht einer Dame in Zell die Tür öffnen, wenn ich in Köln weile. Oder?
Dann warte ich manchmal doch auf einen Anruf oder eine email von einer bestimmten Person. Da kann ich - immer - lange warten. Manchmal melde ich mich dann aber auch, zum Erstaunen derer, die damit nicht gerechnet hätten. Mein Bruder Dieter freut sich immer, wenn ich ihn anrufe. Leider ruft er mich nicht an. Er vergisst es. Das musss ich bedenken. Dann bin ich an der Reihe. 030-89728425. Das ist wichtige elektronische Kommunikation.

Wellershoff

"Ich habe dem jungen Born geraten, als er mir sein erstes Manuskript auf den Schreibtisch legte, zwei Stunden spazieren zu gehen, dann seinen Romanentwurf gelesen und sofort einen Vertrag für ihn anfertigen lassen. So wurde Nicolas Born Autor in unserem Verlag. Später habe ich mit ihm dann den Roman gründlich bearbeitet (Der zweite Tag). Dann habe ich ihm noch geraten, keine abstrakten Ideen zu äußern, sondern den Roman mit Handlung zu füllen, lebendig werden zu lasssen. Ein weiterer schwieriger Autor, den ich als Lektor betreute, war Böll. Ich kenne nur drei bedeutende deutsche Autoren, Grass, Handke und Born."
(Wir hatten gebeten, seine eigene Bedeutung mal außer Acht zu lassen.) Dieter Wellershoff, geb. 1925, verfasste u,a, folgende Werke:

Gottfried Benn, Phänotyp dieser Stunde, Köln [u.a.] 1958
Am ungenauen Ort, Wiesbaden 1960
Anni Nabels Boxschau, Köln [u.a.] 1962
Der Gleichgültige, Köln [u.a.] 1963
Bau einer Laube, Neuwied [u.a.] 1965
Ein schöner Tag, Köln [u.a.] 1966
Die Bittgänger. Die Schatten, Stuttgart 1968
Fiktion und Praxis, Mainz 1969
Literatur und Veränderung, Köln [u.a.] 1969
Die Schattengrenze, Köln [u.a.] 1969
Das Schreien der Katze im Sack, Köln [u.a.] 1970
Einladung an alle, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1972 ISBN 3-462-02259-8
Literatur und Lustprinzip, Köln 1973
Doppelt belichtetes Seestück und andere Texte, Köln 1974
Die Auflösung des Kunstbegriffs, Frankfurt am Main 1976
Die Schönheit des Schimpansen, Köln 1977 ISBN 3-462-02966-5
Glücksucher, Köln 1979
Die Sirene, Köln 1980 ISBN 3-462-02202-4
Das Verschwinden im Bild, Köln 1980
Die Wahrheit der Literatur, München 1980
Fluchtgedanken, München [u.a.] 1983 (mit André Gelpke)
Der Sieger nimmt alles, Köln: btb 1983 ISBN 3-442-72851-7
Die Arbeit des Lebens, Köln 1985
Das Geschichtliche und das Private, Stuttgart 1986
Die Körper und die Träume, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1986 ISBN 3-462-02316-0
Flüchtige Bekanntschaften, Köln 1987
Wahrnehmung und Phantasie, Köln 1987
Franz Kafka, Paderborn 1988
Der Roman und die Erfahrbarkeit der Welt, Köln 1988
Pan und die Engel. Ansichten von Köln, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1990 ISBN 3-462-02062-5
Blick auf einen fernen Berg, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1991 ISBN 3-462-02118-4
Double, Alter ego und Schatten-Ich. Schreiben und Lesen als mimetische Kur, Graz [u.a.]: Groschl 1991 ISBN 3-85420-225-3
Das geordnete Chaos. Essays zur Literatur, Köln 1992 ISBN 3-462-02217-2
Im Lande des Alligators. Floridanische Notizen. Ein Reisebericht, Graz [u.a.]: Groschl 1992 ISBN 3-85420-318-7
Inselleben: zum Beispiel Juist, Weilerswist 1993 (mit Stephan Geiger)
Tanz in Schwarz, Weilerswist 1993
Zwischenreich, Weilerswist 1993
Der Ernstfall, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1995 ISBN 3-462-02398-5
Zikadengeschrei, Novelle. Köln 1995 ISBN 3-462-02444-2
Das Schimmern der Schlangenhaut. Existentielle und formale Aspekte des literarischen Textes. Frankfurter Poetik-Vorlesungen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1996 ISBN 3-518-11991-5
Werke, Köln ISBN 3-462-02636-4
Bd. 1. Romane, 1996
Bd. 2. Romane, Novellen, Erzählungen, 1996
Bd. 3. Autobiographische Schriften, 1996
Bd. 4. Essays, Aufsätze, Marginalien, 1997
Bd. 5. Vorlesungen und Gespräche, 1997
Bd. 6. Hörspiele, Drehbücher, Gedichte, 1997
Das Kainsmal des Krieges, Weilerswist 1998
Die Entstehung eines Romans, Stuttgart 2000
Der Liebeswunsch, Köln: btb 2000 ISBN 3-442-72826-6
Der verstörte Eros. Zur Literatur des Begehrens, Köln: btb 2001 ISBN 3-442-73015-5
Die Frage nach dem Sinn. Rede an die Abiturienten des Jahrgangs 2003, Gollenstein 2003 ISBN 3-935731-48-5
Das normale Leben, Erzählungen. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2005 ISBN 3-462-03608-4 (
Quelle: Wikipedia)

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