Schlagfertig
Manchmal denke ich, dass man in dem Augenblick erst richtig lebt, in dem man nicht auf einen besseren wartet. Wenn ich einmal nicht schlagfertig und auch nicht ganz präsent bin, stört es mich natürlich, dass mir das Schlagwort erst eine halbe Stunde später einfällt. Und wenn ich mit jemandem zusammen auf eine Vernissage gehe, Bilder anschaue und ein Glas Wein trinke, sind die Eindrücke so unterschiedlich stark, dass ich erst eine Stunde später nachempfinde, wie schön der Abend war. Das gelebte Leben ist aber nie präsent, wenn ich es spüren will, wenn ich warte, lebe oder nachempfinde, so als sei die Gegenwart schon wieder vorbei und die Zukunft - wie immer - die Perpektive, das Ziel der Sehnsüchte, Erwartungen, Ängste. So kommt es, dass ich wie ein Fetischist die schönen Augenblicke betrachte, in meine Vorstellung zwinge, wenn alles vorbei ist, dabei helfen natürlich Worte und Fotos.
Man möchte mit dem alten Faust sagen: "Verweile doch, du bist so schön", denn man wird ja niemals klug und kann auch wirklich nichts festhalten, um es gleichzeitig mit den übrigen Eindrücken aus einer chaotischen Umwelt zu erleben.
Man möchte mit dem alten Faust sagen: "Verweile doch, du bist so schön", denn man wird ja niemals klug und kann auch wirklich nichts festhalten, um es gleichzeitig mit den übrigen Eindrücken aus einer chaotischen Umwelt zu erleben.
postmasuhr.de - 20. Okt, 22:57
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