
Ich suchte nach dem Stichwort "emotionale Blindheit" und stieß wieder einmal auf das Werk Alice Millers: Frühe emotionale Erfahrungen hinterlassen im Körper Spuren, werden als Informationen kodiert und beeinflussen im Erwachsenenalter unsere Art, zu denken, zu fühlen und zu handeln, entziehen sich aber dem Bewusstsein. Daraus ergibt sich häufig ein Teufelskreis der Gewalt. Wie dieser durchbrochen werden kann, wie sich aus der emotionalen Kenntnis der eigenen Geschichte ein tieferes Bewusstsein ergibt, zeigt Alice Miller. In Evas Erwachen klärt sie uns über die Ursachen unserer oft unverstandenen Gefühle auf und zeigt uns den Ausgang aus unserer unverschuldeten Unmündigkeit – zum Wohle der heutigen wie auch der künftigen Generationen.
So heisst es im Klappentext. Das Buch liest sich wie ein Krimi.
Das treffendste Zitat scheint mir zu sein:
„Sie wunderten sich, dass man als Kind eine Mutter lieben kann, die zu so viel Grausamkeit fähig ist, und dass man gleichzeitig Tendenzen zur Grausamkeit in sich selbst entdeckt, von denen man bisher keine Ahnung hatte.“ S.141
Evas Erwachen. Über die Auflösung emotionaler Blidheit von Alice Miller. Suhrkamp, Frankfurt a. Main 2004
postmasuhr.de - 31. Aug, 18:37
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