BRIEFE IM ADVENT, DAMALS
Die deutsch-jüdische Ärztin, Dr. med. Lilli Jahn, kam im Todeslager Auschwitz um. Sie war am 30. August 1943 von der Gestapo Kassel vorgeladen worden und hatte das Haus mit dem Ruf verlassen:
„Bis gleich, Kinder!“
Die Kinder schrieben Briefe, so gut sie konnten, an Lilli Jahn. In zwei Adventsbriefen nannten Gerhard und Johanna sie:
„Meine liebe, liebe gute Mutti!“ und
„Meine liebe, beste, gute, goldige, arme Mutti!“
Lilli schrieb am 21. März 1944 zurück:
„Und nun lebt alle miteinander nochmals wohl – Gerhard-Junge, Ilsemaus, Hannekind, Evalein und mein Dorle-Schatz! Gott behüte Euch! Wir bleiben unlöslich miteinander verbunden. Seid herzinniglich gegrüßt und geküßt von Eurer treuen Mutti“.
Was war geschehen? Als letzte Jüdin des Ortes musste Lilli mit ihren Kindern nach Kassel umziehen, und dort wurde sie denunziert. Sie hatte auf ihrem Klingelschild den für alle Jüdinnen vorgeschriebenen Namen „Sarah“, (nicht aber den für Juden verbotenen Doktortitel) weggelassen. Daraufhin wurde sie vorgeladen, festgenommen, zur Zwangsarbeit in einer Pharmafirma verurteilt und später nach Auschwitz deportiert. Lilli kehrte nicht mehr zurück.
Quelle: Martin Doerry: „ Mein verwundetes Herz.“ Das Leben der Lilli Jahn 1900-1944. Hamburg 2007, S. 300
Brigitte Hamann: Die große bange Sorge. Nachwort, S.342. In: Martin Doerry: „ Mein verwundetes Herz.“ Das Leben der Lilli Jahn 1900-1944. Hamburg 2007
„Bis gleich, Kinder!“
Die Kinder schrieben Briefe, so gut sie konnten, an Lilli Jahn. In zwei Adventsbriefen nannten Gerhard und Johanna sie:
„Meine liebe, liebe gute Mutti!“ und
„Meine liebe, beste, gute, goldige, arme Mutti!“
Lilli schrieb am 21. März 1944 zurück:
„Und nun lebt alle miteinander nochmals wohl – Gerhard-Junge, Ilsemaus, Hannekind, Evalein und mein Dorle-Schatz! Gott behüte Euch! Wir bleiben unlöslich miteinander verbunden. Seid herzinniglich gegrüßt und geküßt von Eurer treuen Mutti“.
Was war geschehen? Als letzte Jüdin des Ortes musste Lilli mit ihren Kindern nach Kassel umziehen, und dort wurde sie denunziert. Sie hatte auf ihrem Klingelschild den für alle Jüdinnen vorgeschriebenen Namen „Sarah“, (nicht aber den für Juden verbotenen Doktortitel) weggelassen. Daraufhin wurde sie vorgeladen, festgenommen, zur Zwangsarbeit in einer Pharmafirma verurteilt und später nach Auschwitz deportiert. Lilli kehrte nicht mehr zurück.
Quelle: Martin Doerry: „ Mein verwundetes Herz.“ Das Leben der Lilli Jahn 1900-1944. Hamburg 2007, S. 300
Brigitte Hamann: Die große bange Sorge. Nachwort, S.342. In: Martin Doerry: „ Mein verwundetes Herz.“ Das Leben der Lilli Jahn 1900-1944. Hamburg 2007
postmasuhr.de - 20. Dez, 17:55
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