Samstag, 13. Oktober 2007

PARTY

Heute geht es auf die große Party. Da werden wahrscheinlich Jeans getragen, ich weiß noch nicht, wie ich mich verkleide, auch nicht, ob jemand mitkommt oder nachkommt, keiner kennt mein Super-Foto vom letzten Jahr. Vielleicht gehen wir auf die Buchmesse. Leider will J. wieder abends zrückfahren, wohl weil T. nicht mit auf die Party fahren konnte und auf ihn wartet. Und L. muss für die Klausur arbeiten, aber das ist auch viel wichtiger als diese Party heute. Demnächst wird es viele Parties geben, z. B. am 26.10.07 die medart-Mitternachtsparty.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

EINHEIT

Der 3. Oktober, fast vergessen, aber es gibt ja Brückentage für die klugen Leute, die schon am Jahresanfang ihre Urlaube planen und sich vom Sprungbrett ihrer Urlaube aus zwischenzeitlich immer mal wieder in die Arbeit stürzen.
Arbeitslose und Rentner können mit Feier- und Brückentagen natürlich nichts anfangen.
Kürzlich klagte eine magere Frau im TV, eigemauert von Recklinghausener Barock, dass sie in diesem Jahr 7 € weniger auf ihrem Lohnzettel haben werde; um dies auszurechnen bzw. eine solch furchtbare Prognose zu erstellen, dürfte sie m.E. weniger als den Mindeststundenohn beanspruchen.
O tempora o mores! Da klagen die Leute und die wirklich Armen schämen sich, nicht die besten Klamotten für die Kinder kaufen zu können. Warum denken wir nicht genug an die Armen? Wir zahlen doch auch Soli für`n Osten.
In einem Hotel in Brandenburg hatte man das gebuchte Zimmer abends nicht aufgeräumt, und die Nachteule schickte mich dann auch noch ins falsche Zimmer, immer mit dem Koffer, ohne hinter ihrem Thresen hervor zu kommen. Das Hotel in Falkensee kann ich nicht empfehlen, es war ziemlich teuer, fast 100 € mit kargem Frühstück. Da habe ich 1976 im Luxushotel Russia in Moskau besser gewohnt (obwohl die Kellner abends nach 10 keinen Wodka mehr ausschenkten, sondern selbst schluckten.
In Paris (s.u.) waren die Leute im Hotel freundlich, hilfsbereit und verlangten 50 €/Nacht (ohne Frühstück). Das war am Boulevard de Magenta, Hotel d`EST ***, sehr zu empfehlen. Der Portier besorgte mir nachts noch - von außerhalb - ein Bier (4 €). Das Mineralwasser in der City kostetete allein 5 €.
Im Osten Deutschlands kann man sich leicht verfahren, weil es Hinweisschilder (z. B. nach Potsdam) gibt, die sowohl nach rechts als auch nach links zeigen. Schrecklich sind die Supermärkte, die im Grünen blühen und gedeihen, wie übrigens seit Jahrzehnten in vielen französichen Regionen. InFrakreich will man jetzt diese Hallen wieder abbauen. Warum das alles? Kapitalismus pur, Globalisierung, Faulheit?
Alles, was einmal recht und billig zu sein schien, ist nur noch billig.

Samstag, 29. September 2007

Nichts los


Heute ist nichts los, gar nichts. Keine email, nur zwei Buchbestellungen waren freizuschalten, nichts Besonderes, doch ich hatte unerwarteten Besuch für 3 Stunden, bis es Dunkel wurde. Dann habe ich den zweiteiligen Film in arte gesehen:

"Die Frau vom Checkpoint Charly".

Etwas reißerisch aufgezogen, im Vergleich zu der entsprechenden Dokumentation, in Details wohl echt, nur die Männer der Dame stimmten überhaupt nicht mit der Wirklichkeit überein. Der Film soll kathartisch wirken, überzeugt mich aber nicht so sehr wie der Mühe-Film
"Die Welt der anderen". Was in beiden Filmen klar wird: wir kümmern uns nicht um das größte Unrecht, wenn es uns nicht selbst betrifft, umgekehrt ist das eine Banalität, und weil dies eine Banalität ist, unterstellt man den Betroffenen verrückte Egomanie, und so belieben sie sich selbst überlassen. Nur weil die Kämpfer kämpfen, kann man den verrückten Kampf verstehen und würde am liebsten mitkämpfen, das ist ja wohl auch die Absicht der Kämpfer, die gegen das Unrecht angehen.

Freitag, 28. September 2007

Elektronische Terlekommunikation

Gestern in Köln bekam ich zwei SMS mit dem Vorwurf, es stünde jemand, eine Dame, vor meiner Tür in Zell und ich hätte nicht geöffnet. Abends kam ich heim und fand unwichtige emails vor. Nachts schickte mir Lili noch eine kurze Mail, die ich beantwortete, weil ich gern mit drei vier Leuten messages austausche, besonders mit den Kids. Lili hat mir gezeigt, wie modern Tagebuchschreiben sein kann. Wichtig sind auch die Bilder. Vielleicht könnte das Bloggen einmal die Bildzeitung ablösen, die uns alle bilden will. Ich habe Ärger mit meinem Grossisten, er will mich zwingen, die Bild am Sonntag zu verkaufen, verstosse ich gegen die Pressefreiheit, wenn ich mich weiter standhaft weigere? Wir müssen widerstehen lernben. 10 bis 20 Kunden verlassen Tag für Tag enttäuscht meinen Laden, weil wir Bild nicht führen. Wir stellen Bilder in der Galerie aus, aber nicht dieses Blatt, das das Gegenteil von subjektivem, demokratischem Blogschreiben ist.

Hier kann jeder von sich selbst eine kleine Tageszeitung machen. Wenn er will.

Ich will nicht einsehen, dass Menschen sich per SMS voneinander trennen. Ich kann nicht akzeptieren, dass man mir per SMS die Nachricht vom Tod seiner besten Freundin mitteilt:
"Soeben ist U. gestorben. Ich bin sehr traurig. Gruss, D."



Morgens um 11 Uhr, wenn die anonymen Anrufer vermuten können, dass ich wach und sprechbereit bin, was vor dem ersten Kaffeetrinken ein Riesenirrtum wäre, meldet sich Daimler- Chrysler telefonisch bei mir, eine Stimme mit freundlichem österreichischen Timbre, und behauptet, ich stünde auf der Kundenliste, fragend, ob ich immer noch einen Daimler führe, kaum abzuschütteln, wenn ich nicht wolle, von der Liste gelöscht zu werden, rufe er mich wieder in 2 Jahren an, dann erneut um 11 Uhr morgens, das ist die Zeit, wenn ich besonders vorsichtig bin, Telefonrufe anzunehmen. Dann hatte ich noch zwei Anrufe aus Berlin, beide von dem Anrufer gleich wieder aufgelegt, wer weiß, von wem. So wurde ich beim Kaffee gestört. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich seit meiner Chirurgiezeit in Bethanien in demn 60er Jahren nur ungern telefoniere. Manche glauben, ich wolle Telefonkosten sparen. Andere halten mich für einen Einsiedlerkrebs. No, Sir! Aber wenn einer eine Terminabsprache verlangt, ohne die Agenda zu benennen, muss ich nicht rückrufen. Oder? Yes, Madam. Ich muss auch nicht einer Dame in Zell die Tür öffnen, wenn ich in Köln weile. Oder?
Dann warte ich manchmal doch auf einen Anruf oder eine email von einer bestimmten Person. Da kann ich - immer - lange warten. Manchmal melde ich mich dann aber auch, zum Erstaunen derer, die damit nicht gerechnet hätten. Mein Bruder Dieter freut sich immer, wenn ich ihn anrufe. Leider ruft er mich nicht an. Er vergisst es. Das musss ich bedenken. Dann bin ich an der Reihe. 030-89728425. Das ist wichtige elektronische Kommunikation.

Wellershoff

"Ich habe dem jungen Born geraten, als er mir sein erstes Manuskript auf den Schreibtisch legte, zwei Stunden spazieren zu gehen, dann seinen Romanentwurf gelesen und sofort einen Vertrag für ihn anfertigen lassen. So wurde Nicolas Born Autor in unserem Verlag. Später habe ich mit ihm dann den Roman gründlich bearbeitet (Der zweite Tag). Dann habe ich ihm noch geraten, keine abstrakten Ideen zu äußern, sondern den Roman mit Handlung zu füllen, lebendig werden zu lasssen. Ein weiterer schwieriger Autor, den ich als Lektor betreute, war Böll. Ich kenne nur drei bedeutende deutsche Autoren, Grass, Handke und Born."
(Wir hatten gebeten, seine eigene Bedeutung mal außer Acht zu lassen.) Dieter Wellershoff, geb. 1925, verfasste u,a, folgende Werke:

Gottfried Benn, Phänotyp dieser Stunde, Köln [u.a.] 1958
Am ungenauen Ort, Wiesbaden 1960
Anni Nabels Boxschau, Köln [u.a.] 1962
Der Gleichgültige, Köln [u.a.] 1963
Bau einer Laube, Neuwied [u.a.] 1965
Ein schöner Tag, Köln [u.a.] 1966
Die Bittgänger. Die Schatten, Stuttgart 1968
Fiktion und Praxis, Mainz 1969
Literatur und Veränderung, Köln [u.a.] 1969
Die Schattengrenze, Köln [u.a.] 1969
Das Schreien der Katze im Sack, Köln [u.a.] 1970
Einladung an alle, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1972 ISBN 3-462-02259-8
Literatur und Lustprinzip, Köln 1973
Doppelt belichtetes Seestück und andere Texte, Köln 1974
Die Auflösung des Kunstbegriffs, Frankfurt am Main 1976
Die Schönheit des Schimpansen, Köln 1977 ISBN 3-462-02966-5
Glücksucher, Köln 1979
Die Sirene, Köln 1980 ISBN 3-462-02202-4
Das Verschwinden im Bild, Köln 1980
Die Wahrheit der Literatur, München 1980
Fluchtgedanken, München [u.a.] 1983 (mit André Gelpke)
Der Sieger nimmt alles, Köln: btb 1983 ISBN 3-442-72851-7
Die Arbeit des Lebens, Köln 1985
Das Geschichtliche und das Private, Stuttgart 1986
Die Körper und die Träume, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1986 ISBN 3-462-02316-0
Flüchtige Bekanntschaften, Köln 1987
Wahrnehmung und Phantasie, Köln 1987
Franz Kafka, Paderborn 1988
Der Roman und die Erfahrbarkeit der Welt, Köln 1988
Pan und die Engel. Ansichten von Köln, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1990 ISBN 3-462-02062-5
Blick auf einen fernen Berg, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1991 ISBN 3-462-02118-4
Double, Alter ego und Schatten-Ich. Schreiben und Lesen als mimetische Kur, Graz [u.a.]: Groschl 1991 ISBN 3-85420-225-3
Das geordnete Chaos. Essays zur Literatur, Köln 1992 ISBN 3-462-02217-2
Im Lande des Alligators. Floridanische Notizen. Ein Reisebericht, Graz [u.a.]: Groschl 1992 ISBN 3-85420-318-7
Inselleben: zum Beispiel Juist, Weilerswist 1993 (mit Stephan Geiger)
Tanz in Schwarz, Weilerswist 1993
Zwischenreich, Weilerswist 1993
Der Ernstfall, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1995 ISBN 3-462-02398-5
Zikadengeschrei, Novelle. Köln 1995 ISBN 3-462-02444-2
Das Schimmern der Schlangenhaut. Existentielle und formale Aspekte des literarischen Textes. Frankfurter Poetik-Vorlesungen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1996 ISBN 3-518-11991-5
Werke, Köln ISBN 3-462-02636-4
Bd. 1. Romane, 1996
Bd. 2. Romane, Novellen, Erzählungen, 1996
Bd. 3. Autobiographische Schriften, 1996
Bd. 4. Essays, Aufsätze, Marginalien, 1997
Bd. 5. Vorlesungen und Gespräche, 1997
Bd. 6. Hörspiele, Drehbücher, Gedichte, 1997
Das Kainsmal des Krieges, Weilerswist 1998
Die Entstehung eines Romans, Stuttgart 2000
Der Liebeswunsch, Köln: btb 2000 ISBN 3-442-72826-6
Der verstörte Eros. Zur Literatur des Begehrens, Köln: btb 2001 ISBN 3-442-73015-5
Die Frage nach dem Sinn. Rede an die Abiturienten des Jahrgangs 2003, Gollenstein 2003 ISBN 3-935731-48-5
Das normale Leben, Erzählungen. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2005 ISBN 3-462-03608-4 (
Quelle: Wikipedia)

Dienstag, 25. September 2007

Nicolas Born

Bornportrklein2Am 26.September 07 um 20 Uhr findet in Köln eine Lesung von Katharina Born und Dieter Wellershoff in der "anderen Buchhandlung" statt. Es geht

um den Briefwechsel von Nicolas Born, den seine Tochter in diesem Jahr im Wallstein-Verlag herausgebracht hat. Es wird wahrscheinlich ein Familientreffen mit Freunden und Lyrikliebhabern. Nicolas Lyrikband bekam den Huchel-Preis.briefausgabefotoNicolas Born (1937-1979) zählt heute zu den bedeutendesten Schriftstellern der Nachkriegszeit. Er starb am 7.12.1979, im 42. Lebensjahr und wäre in diesem Jahr 70 alt geworden.
In den siebziger Jahren erreichte er gerade mit seiner Lyrik, u.a. dem in der Reihe Das Neue Buch Rowohlt erschienenen "Das Auge des Entdeckers" (1972) eine bisher ungekannte öffentliche Aufmerksamkeit für diese Gattung.

"Kunst heißt
das Leben
mit Präzision
verfehlen!"
(Das Auge des
Entdeckers)

Als gesellschaftlich engagierter Autor ließ er sich dennoch nie von der Politisierung der Literatur und politischen Interessen vereinnahmen. Seine Romane "Die erdabgewandte Seite der Geschichte" (1976) und "Die Fälschung" (1979, verfilmt von Volker Schlöndorff), wurden in viele Sprachen übersetzt.

Dienstag, 18. September 2007

Harry Potter-Party

Harry_Besen

Am 26.10. um 24 Uhr bzw. - eine Sekunde Später: O Hr 01,
in der Nacht zum 27. 10. findet die große Mitternachtsparty vor der medart-Buchandlung und natürlich innen drin statt. busEs gibt wieder Drachenblut und Spinnwebensuppe, Hexentorte und den neuen Potter- Band: Nr. VII. Eingeladen sind Groß und Klein. Der Globus Handelshof lädt ebenfalls zu einer Veranstaltung auf seinem menschenleeren Kaufhausgelände ein -schaurig, aber clever. Er hat dies als globale Exklusivveranstaltung mit Exklusivverkaufdeklariert.
Da lachen doch die magischen Hühner und Eulen. Dies wurde ihm inzwischen gerichtlich global untersagt. Wir lassen uns nicht unterkriegen!!!
Lili meint, es sollte auch Champagner ausgeschenkt werden. Mal sehen, ob das Budget reicht.
Bild-Quelle:Carlsen-Verlag.

Sonntag, 16. September 2007

Konzertierte Ideenlosigkeit

Nach der zweiten Parisreise sehe ich alles unverändert in den vier Wänden. Der Kapitalismus pur hat zugeschlagen, ich kann mich wehren, aber die Reaktionen der anderen sind schwach. Schon frage ich mich, was der Aufwand der Verteidigung soll. Wenn man mit der Faust zuschlägt, muss man mit eigenen Schmerzen in der Hand rechnen.
Herbert sagt, dass die großen Ketten es in typischer Weise darauf anlegen, die kleinen zu vernichten, gemeint sind die Großhändler im nicht enden wollenden Kampf gegen die Mittelständler, die ohnehin auf verlorenem Posten stehen.
Wenn der Große die Idee des Kleinen aufgreift, sich zu eigen macht, kann er die lästige Konkurrenz mit deren Ideen leicht in die Flucht schlagen und verdrängen, das ist der Verdrängungswettbewerb, um anschließend die Idee wieder fallen zu lassen. es kommt also gar nicht darauf an, einer Idee zum Sieg zu verhelfen, sondern es geht nur darum, den anderen, den kleineren zu vernichten, übrigens auch dann, wenn dieser keine kreativen Einfälle hätte.

Wenn man dies bedenkt, wird klar, dass es so wenig gute Ideen gibt.

Der Große braucht sie nicht selbst zu entwickeln, seine Entwicklungsbteilung kann also personell unterbesetzt sein. Wichtig ist nur der Posten, der die lästige Konkurrenz mit deren Ideen aus dem Felde schlägt. Kann man den Kleinen dann noch übel nehmen, dass sie keine eigenen neuen Ideen schöpfen, dass sie resignieren, weil sie doch immer nur bestohlen und um ihren Verdienst gebracht werden?
Aber es bleibt festzustellen, dass durch diese konzertierte Ideenlosigkeit nichts mehr geschieht, was der Allgemeinheit dienlich sein könnte: es werden keine neuen Ideen mehr erzeugt.

Mittwoch, 12. September 2007

REDE EINES CHEFARZTES II

„Fraglich, ob die heile Welt wohl noch eine Weile hält,"
sagte er und fuhr fort:
"Nur jeder dritte Deutsche ist mit Gesundheitswesen zufrieden, auch wenn wir Ärzte ein noch so hohes Ansehen genießen. Und was halten wir von unseren Patienten? Ich respektiere alle Menschen, die bei uns Hilfe und Trost suchen. Aber viele Patienten wollen Schmerzmedikamente und Schlafmittel, Herzchirurgie und Schönheitsoperationen, Fitness und Wellness. Eine Monotherapie ist ihnen nicht mehr gut genug. O tempora o mores! In unserer Gesellschaft grassiert das Gesundheitssterben, ää, Gesundheitsstreben wie eine Rauschdroge. Millionen Bürger machen sich stark mit Hormonen, mit anabolen Stereoiden und EPO aus der APOTHEKE . Das ist nicht nur Doping, sondern auch Doppelung des Verhaltens und doppelte Moral! Meine Damen und Herren! Man strebt nach Macht und Geld, warum? Um der Macht und des Geldes willen, man jagt den Frauen nach, warum? Um der Jagd willen. Wie sagt Abraham a Santa Clara?
Amantes, amentes,
wer liebt, ist ohne Verstand!

Oft ist es freilich vernünftiger, nach dem Gefühl und nicht nur nach dem gesunden Menschenverstand zu handeln. Wäre es nicht sinnvoll, seine Ansprache zu kürzen…ää…“
Beifall.
„… ää, seine Ansprüche zu reduzieren, am besten zu halbieren und den Mantel der Nächstenliebe mit den wirklich Bedürftigen zu teilen? Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteiltes Glück doppeltes Glück, geteilte Freuden sind doppelte Freuden! Ich frage Sie aber, wem dienen die Doppeluntersuchungenin den Labors, wem die Doppelverordnungen gleicher Wirkstoffe bei ein und demselben Leiden?
Wir verschreiben auch so gern ein Natur- und Kurelement, den Schlamm: Sedierende Moorbäder gegen das Burn-out-Syndrom, ebenso wirksam bei Liebeskummer. Die Patienten werden immer passiver. Gegen das Nichtstun im Hospital hilft ein Selbsthilfetraining, bei dem allerdings die Beschäftigungstherapeutinnen am meisten ins Schwätzen, ää, Schwitzen geraten, während die aktiveren unter den Genesenden auf Fahrradsätteln gegen die Zeit kämpfen. Zur Therapie zählen Heilgymnastik im Freien, autogenes Training im Saale, Hautpflege im Solarium, Unterwassermassagen und Gruppendynamik in der Überdruckkammer, Saunadampf- und Wechselbäder. Doch was ist die Kehrseite der Kur? Wir, die Ärzte, sind mit Verwaltungstätigkeiten ausgelastet. Wie und wann sollen wir noch mit den Kranken sprechen? Wir kommen uns vor, als erstickten wir unter den Akten! Die Gesundheitsbürokratie ist für uns alle zu einer riesigen Recycling-Maschine geworden: Man muss höllisch aufpassen, dass man obenauf bleibt oder rechtzeitig abspringt.“

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Zuletzt aktualisiert: 10. Jun, 12:26

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